Bei Hans Dominik hatte sie sich gelangweilt, aber dann passierte Marinas Zusammenstoß mit der Science-Fiction-Literatur, mit der Geschichte: "Das Gedankennetz" von Herbert W. Franke.
Drei Jahre später: "Die drei Stigmata des Palmer Eldritch", von einem bei ihren gebildeten Freunden völlig unbekannten amerikanischen Autor namens Philip Kindred Dick, eine irre Geschichte über eine von Drogen beherrschte Gesellschaft, samt vollautomatischen Psychiatern in Gestalt von sprechenden Reisekoffern - wow!
Eine Seminararbeit über Gesellschaftsutopien und deren pessimistische Gegenentwürfe in der Belletristik legitimierte dieses ungewöhnliche literarische Interesse von der wissenschaftlichen Seite her.
In den Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts pflegte der Science-Fiction-Kenner und Redakteur Dieter Hasselblatt das Science-Fiction-Hörspiel beim Bayerischen Rundfunk so exzessiv, dass seine Nachfolger es erst mal ganz in die Ecke stellten.
TIPP:
wenn dieses Hörspiel irgendwo wieder gesendet wird oder als Mitschnitt zu haben ist, zugreifen! Es ist ein Klassiker der Zeitreisegeschichten: "Der König und der Puppenmacher" von Wolfgang Jeschke, BR 1975.
Aber auch unter Hasselblatt hörte man nie etwas von diesem Verrückten, diesem Philip K(indred) Dick und seinen Zukunftsbildern wie Drogentrips. Einige seiner Geschichten dienten als Vorlagen für Filmdrehbücher und wurden dafür stark verändert und einer linearen Dramaturgie unterworfen.
Eigentlich ist es unmöglich, Dicks große Romane in einem anderen Medium zu erzählen. FAST unmöglich. Sonst hätte es Marina nicht versuchen können.
( siehe Interview mit der Autorin und Regisseurin im "Quarber Merkur 107/108".)
"Anders als die Lichtregie Ridley Scotts in "Blade Runner" setzt das Hörspiel auf sublime akustische Signale und beschwört damit eine ganz eigene Stimmung herauf. In ihrer stringenten und lakonischen Bearbeitung gelang Marina Dietz eine wohltuende, von grellen optischen Effekten gereinigte und eindrucksvoll inszenierte Rückkehr zum ursprünglichen Text..."
(Aus der Begründung der Jury bei der Preisverleihung)
"Träumen Androiden"mit Udo Wachtveitl als Rick Deckard und Sophie von Kessel als Rachel bekam den Kurd-Laßwitz-Hörspielpreis 1999 und wurde ins Programm des HörVerlags übernommen.
Träumen Androiden: Rick am Ende
Auch Marinas Hörspiel "Zeit aus den Fugen" nach dem gleichnamigen Roman von PK Dick wurde vielfach gesendet, und auch alle ihre Kurzhörspiele nach seinen oft ziemlich langen Kurzgeschichten.
Nein, den "Minority Report" hat Marina nicht gemacht, sie findet die Verfilmung sehr frei aber gar nicht sooo schlecht.
Science-Fiction-Geschichten selbst zu schreiben habe ich auch versucht und gelassen. Ich bin auf dem Gebiet lieber Bewunderin geblieben. Aber auch kritische Kommentatorin in zahlreichen Besprechungen neuer SF-Hörspiele in "Das Science Fiction Jahr" des Heyne Verlags.
Und ich versuche nun selbst in der Jury des Kurd-Laßwitz-Hörspielpreises, die interessantesten SF-Produktionen des Jahres zu ermitteln.
NOCH EIN TIPP:
wenn dieses Hörspiel irgendwo wieder gesendet wird oder als Mitschnitt zu haben ist, zugreifen!
"Die blauen Schafe" von Bodo Traber, WDR 2011.
Originalhörspiel im Geist von PK Dick, hat knapp den Kurd-Laßwitz-Hörspielpreis verfehlt.
Science Fiction - nachgehört
Bei Hans Dominik hatte sie sich gelangweilt, aber dann passierte Marinas Zusammenstoß mit der Science-Fiction-Literatur, mit der Geschichte: "Das Gedankennetz" von Herbert W. Franke.
Drei Jahre später: "Die drei Stigmata des Palmer Eldritch", von einem bei ihren gebildeten Freunden völlig unbekannten amerikanischen Autor namens Philip Kindred Dick, eine irre Geschichte über eine von Drogen beherrschte Gesellschaft, samt vollautomatischen Psychiatern in Gestalt von sprechenden Reisekoffern - wow!
Eine Seminararbeit über Gesellschaftsutopien und deren pessimistische Gegenentwürfe in der Belletristik legitimierte dieses ungewöhnliche literarische Interesse von der wissenschaftlichen Seite her.
In den Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts pflegte der Science-Fiction-Kenner und Redakteur Dieter Hasselblatt das Science-Fiction-Hörspiel beim Bayerischen Rundfunk so exzessiv, dass seine Nachfolger es erst mal ganz in die Ecke stellten.
TIPP:
wenn dieses Hörspiel irgendwo wieder gesendet wird oder als Mitschnitt zu haben ist, zugreifen! Es ist ein Klassiker der Zeitreisegeschichten: "Der König und der Puppenmacher" von Wolfgang Jeschke, BR 1975.
Aber auch unter Hasselblatt hörte man nie etwas von diesem Verrückten, diesem Philip K(indred) Dick und seinen Zukunftsbildern wie Drogentrips. Einige seiner Geschichten dienten als Vorlagen für Filmdrehbücher und wurden dafür stark verändert und einer linearen Dramaturgie unterworfen.
Eigentlich ist es unmöglich, Dicks große Romane in einem anderen Medium zu erzählen. FAST unmöglich. Sonst hätte es Marina nicht versuchen können.
( siehe Interview mit der Autorin und Regisseurin im "Quarber Merkur 107/108".)
"Anders als die Lichtregie Ridley Scotts in "Blade Runner" setzt das Hörspiel auf sublime akustische Signale und beschwört damit eine ganz eigene Stimmung herauf. In ihrer stringenten und lakonischen Bearbeitung gelang Marina Dietz eine wohltuende, von grellen optischen Effekten gereinigte und eindrucksvoll inszenierte Rückkehr zum ursprünglichen Text..."
(Aus der Begründung der Jury bei der Preisverleihung)
"Träumen Androiden"mit Udo Wachtveitl als Rick Deckard und Sophie von Kessel als Rachel bekam den Kurd-Laßwitz-Hörspielpreis 1999 und wurde ins Programm des HörVerlags übernommen.
Träumen Androiden: Rick am Ende
Auch Marinas Hörspiel "Zeit aus den Fugen" nach dem gleichnamigen Roman von PK Dick wurde vielfach gesendet, und auch alle ihre Kurzhörspiele nach seinen oft ziemlich langen Kurzgeschichten.
Nein, den "Minority Report" hat Marina nicht gemacht, sie findet die Verfilmung sehr frei aber gar nicht sooo schlecht.
Science-Fiction-Geschichten selbst zu schreiben habe ich auch versucht und gelassen. Ich bin auf dem Gebiet lieber Bewunderin geblieben. Aber auch kritische Kommentatorin in zahlreichen Besprechungen neuer SF-Hörspiele in "Das Science Fiction Jahr" des Heyne Verlags.
Und ich versuche nun selbst in der Jury des Kurd-Laßwitz-Hörspielpreises, die interessantesten SF-Produktionen des Jahres zu ermitteln.
NOCH EIN TIPP:
wenn dieses Hörspiel irgendwo wieder gesendet wird oder als Mitschnitt zu haben ist, zugreifen!
"Die blauen Schafe" von Bodo Traber, WDR 2011.
Originalhörspiel im Geist von PK Dick, hat knapp den Kurd-Laßwitz-Hörspielpreis verfehlt.